Matthäus Effekt oder der Täufe scheißt auf den größten Haufen

Matthäus-Effekt leicht erklärt: Warum Erfolg Erfolg anzieht und wie du ihn für dein Leben nutzt

Lesedauer 4 Minuten

Hast du dich schon einmal gefragt, warum manche Menschen scheinbar von Erfolg zu Erfolg eilen, während andere trotz harter Arbeit auf der Stelle treten? Dieses Phänomen wird als Matthäus-Effekt bezeichnet. Es beschreibt eine Dynamik, bei der kleine Vorteile dazu führen, dass sich Erfolg immer weiter verstärkt – während diejenigen, die weniger haben, oft noch mehr verlieren.

Doch bedeutet das, dass du diesem Effekt hilflos ausgeliefert bist? Ganz und gar nicht! Mit dem richtigen Mindset kannst du deine Ausgangsposition erkennen, deine Stärken bewusst nutzen und deine eigene Richtung festlegen – wie mit einem inneren Kompass, der dich dorthin navigiert, wo du wirklich hinwillst.


Der Matthäus-Effekt in Aktion: Die Geschichte von Robert Merton und Harriet Zuckerman

Stell dir vor, du hast eine bahnbrechende Entdeckung gemacht. Du hast jahrelang geforscht, analysiert, Theorien aufgestellt – doch als deine Erkenntnisse veröffentlicht werden, steht ein anderer Name im Rampenlicht. Nicht, weil du schlechtere Arbeit geleistet hast, sondern weil dein Kollege einfach bekannter ist.

Genau das passierte der Soziologin Harriet Zuckerman. In den 1960er Jahren untersuchte sie, wie Anerkennung in der Wissenschaft verteilt wird. Sie entdeckte ein klares Muster: Berühmte Forscher erhielten oft mehr Aufmerksamkeit und Auszeichnungen für ihre Arbeiten als weniger bekannte Kollegen – selbst wenn die Leistungen vergleichbar waren.

Einer ihrer engsten Kollegen war Robert K. Merton, einer der renommiertesten Soziologen seiner Zeit. Er war beeindruckt von Zuckermans Forschung und entwickelte daraufhin ein Konzept, das genau dieses Prinzip beschrieb: den Matthäus-Effekt. Doch als diese Theorie schließlich veröffentlicht wurde, geschah das, was fast schon ironisch war – es war Merton, der die Anerkennung für den Begriff und die Forschung erhielt, nicht Zuckerman.

Warum? Weil er bereits ein großer Name in der Wissenschaft war. Seine Arbeiten wurden von anderen Forschern häufiger zitiert, seine Theorien schneller verbreitet. Obwohl Zuckerman maßgeblich an der Forschung beteiligt war, blieb ihr Name im Hintergrund.

Dieses Ereignis ist ein perfektes Beispiel für den Matthäus-Effekt in Aktion: Erfolg zieht Erfolg an – aber oft nur für diejenigen, die ohnehin schon im Vorteil sind. Und noch mehr: Es zeigt auch den Mathilda-Effekt, der beschreibt, wie Frauen in Wissenschaft und Beruf oft übersehen oder unterschätzt werden.

Zuckerman erkannte dieses Muster und begann später selbst, über den Mathilda-Effekt zu forschen. Doch der Moment, in dem ihre eigene Entdeckung ihr quasi „weggenommen“ wurde, bleibt ein Sinnbild für die ungleiche Verteilung von Anerkennung und Erfolg.

Diese Geschichte ist mehr als nur eine Anekdote – sie zeigt ein Prinzip, das in fast jedem Bereich des Lebens wirkt. Doch bedeutet das, dass du diesem Mechanismus hilflos ausgeliefert bist? Ganz und gar nicht! Wenn du deinen inneren Kompass kennst, kannst du bewusst gegensteuern und deine Richtung selbst bestimme

einige Sprichtwörter, die dieses Phänomen thematisieren:


„Wer hat, dem wird gegeben“,

„Es regnet immer dorthin, wo es schon nass ist“,

„Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen“,

„Wo Tauben sind, fliegen Tauben zu“.

Was ist der Matthäus-Effekt oder auch Matthäus Prinzip?

Der Matthäus-Effekt basiert auf einem Bibelvers:

„Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.“ (Matthäus 25,29)

Soziologisch betrachtet bedeutet das: Erfolg verstärkt sich selbst. Wer einmal Vorteile hat – sei es in der Bildung, Karriere oder sozialen Anerkennung – hat eine größere Wahrscheinlichkeit, noch mehr davon zu bekommen.

Matthäus-Effekt leicht erklärt

Wo der Matthäus-Effekt leicht erklärt unser Leben beeinflusst

Dieser Effekt zeigt sich in fast allen Bereichen des Lebens:

  • Bildung: Kinder aus bildungsnahen Familien erhalten oft mehr Förderung und haben bessere Chancen auf akademischen Erfolg.
  • Karriere: Wer früh in einem erfolgreichen Unternehmen arbeitet oder ein starkes Netzwerk hat, erhält schneller neue Jobangebote.
  • Finanzen: Wer Kapital besitzt, kann es investieren und sein Vermögen weiter vermehren.
  • Soziale Anerkennung: Beliebte oder einflussreiche Personen bekommen mehr Aufmerksamkeit und positive Rückmeldungen, was ihr Selbstbewusstsein weiter stärkt.

Matthäus vs. Mathilda-Effekt: Der Unterschied

Während der Matthäus-Effekt einfach erklärt, beschreibt, wie Erfolg sich verstärkt, erklärt der Mathilda-Effekt, warum insbesondere Frauen in Wissenschaft und Beruf oft übersehen werden. Der Begriff stammt von der Aktivistin Matilda Joslyn Gage, die darauf hinwies, dass die Beiträge von Frauen in der Wissenschaft häufig ignoriert oder Männern zugeschrieben wurden.

Eine Hand hält ein Stück Papier mit der Aufschrift "NOT EQUAL", während im Hintergrund eine belebte Stadtstraße mit unscharfen Menschen zu sehen ist.

Dein Mindshift-Kompass: So steuerst du bewusst gegen

1. Kenne deine Ausgangsposition

Reflektiere: Wo stehst du gerade? Welche Vorteile oder Nachteile beeinflussen dich? Erst wenn du deine aktuelle Position erkennst, kannst du eine gezielte Route zu deinem Ziel planen.

💡 Weiterlesen: Lebensveränderung wagen – Warum es sich lohnt, aus der Komfortzone zu treten

2. Nutze kleine Erfolge als Sprungbrett

Jeder kleine Fortschritt zählt! Konzentriere dich darauf, nachhaltige Schritte zu machen, die langfristig Erfolg bringen.

💡 Weiterlesen: Mindset Habits: Wie kleine Veränderungen große Wirkung haben

3. Netzwerke gezielt

Umgebe dich mit Menschen, die dich inspirieren und weiterbringen. Netzwerke sind oft der Schlüssel, um in die Erfolgsspirale einzusteigen.

💡 Weiterlesen: Power Mindset: So findest du deine klare Richtung und stärkst deine innere Ausrichtung

4. Entwickle eine Wachstumsmentalität

Dein Erfolg beginnt in deinem Kopf. Glaube an deine Fähigkeit zu wachsen und investiere in deine persönliche Entwicklung.

💡 Weiterlesen: Positives Mindset aufbauen: Wie dein Denken deine Realität formt

5. Bringe anderen Menschen Wert

Teile Wissen, Chancen und Unterstützung – das stärkt nicht nur dein Umfeld, sondern auch deinen eigenen Erfolg.

💡 Weiterlesen: Global Mindset: Wie dein Mindset die Welt und die Gesellschaft nachhaltig beeinflusst

Fazit: Dein Kompass bestimmt die Richtung

Der Matthäus-Effekt zeigt, dass Erfolg oft eine sich selbst verstärkende Dynamik hat. Doch du kannst bewusst Einfluss nehmen, indem du deine Stärken nutzt, dein Mindset ausrichtest und aktiv die Richtung bestimmst. Dein innerer Kompass hilft dir, genau das zu tun.

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Häufig gestellte Fragen zum Matthäus-Effekt leicht erklärt

Was ist der Matthäus-Effekt?

Der Matthäus-Effekt beschreibt, wie Menschen oder Institutionen mit bestehenden Vorteilen diese oft weiter ausbauen können, während diejenigen mit Nachteilen eher zurückbleiben.
Bereits in der Bildung ist das zu sehen, lies dazu gerne beim bpb-Bundeszentrale für politische Bildung mehr nach.

Wie kann ich den Matthäus-Effekt für mich nutzen?

Indem du kleine Erfolge gezielt aufbaust, Netzwerke nutzt und dein Mindset auf Wachstum ausrichtest, kannst du positive Erfolgsspiralen für dich erzeugen.

Was ist der Unterschied zwischen Matthäus- und Mathilda-Effekt?

Während der Matthäus-Effekt beschreibt, wie Erfolg sich verstärkt, zeigt der Mathilda-Effekt, wie Frauen in Wissenschaft und Beruf oft übersehen werden und härter um Anerkennung kämpfen müssen.

Ist der Matthäus-Effekt unfair?

Er kann unfaire Strukturen begünstigen, aber du kannst aktiv gegensteuern, indem du Bewusstsein schaffst und gezielt an deinem eigenen Wachstum arbeitest.

Wie passe ich meinen inneren Kompass an?

Indem du deine aktuelle Position reflektierst, kleine Erfolge bewusst nutzt und dein Denken auf Wachstum ausrichtest, kannst du deine Richtung bewusst steuern.


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